Das neue Gesetz ist offiziell
Das Parlament in Malta verabschiedet ein Gesetz, um die ortsansässige Glücksspielindustrie vor Klagen aus dem Ausland zu schützen. Maltesische Gerichte vollstrecken demnach Urteile aus dem Ausland künftig nicht mehr, wenn die Firmen eine maltesische Glücksspiellizenz besitzen. Vor allem in Deutschland und Österreich verurteilten Zivilgerichte regelmäßig Glücksspielfirmen, erlittene Verluste von Spielern zu erstatten. Online Spielotheken boten in der Vergangenheit von Malta aus Ihre Slots für Spieler in Deutschland und Österreich an.
Bewegung bei den deutschen Behörden
Die deutsche GGL steht dem Gesetz kritisch gegenüber und prüft dieses hinsichtlich der Europarechtskonformität. Sofern das maltesische Gesetz gegen das Europarecht verstößt, schließt die Behörde ein weiteres Vorgehen nicht aus. Auch Burkhard Blienert, Drogenbeauftragter der Bundesregierung, nahm bereits Kontakt mit dem Bundesjustizministerium auf. Das Ministerium sieht die Verantwortung allerdings bei der EU-Kommission, die bereits Gespräche mit Malta führt.
Auswirkung auf deutsche Lizenz
Wie viele Online Spielotheken den maltesischen Schutzschirm künftig nutzen, ist noch nicht abzusehen. Viele der Firmen besitzen inzwischen eine deutsche Glücksspiellizenz der GGL und stehen somit auch unter deren Aufsicht. Die GGL beobachtet das ganze Thema aufmerksam und warnt entsprechende Anbieter. Das Nutzen des Schutzschirms – zu Lasten der Spieler – kann sich auf die Bewertung der Zuverlässigkeit negativ auswirken und sogar zu einem Entzug der Erlaubnis führen. Auch eine Verschärfung der Gesetze und Regelungen steht im Raum. Dass die GGL durchgreift, bewies die Behörde beim Entzug der Lizenz von Tipster.